Kontakt

anjavonharten@hotmail.de

 

falls Ihr Fragen habt oder Hilfe bei Behörden oder der Krankenkasse braucht, schreibt mir einfach. Vielleicht kann ich helfen!!! Und wenn Ihr Eure Ehrfahrungen mit anderen teilen möchtet, einfach den Bericht abschicken.

weitere Links

Erfahrungen anderer ALS Patienten

Liebe Betroffene, ich hoffe Ihr möchtet Eure Erfahrungen mit anderen teilen. Jeder kann aus positiven oder auch negativen Erlebnissen profitieren.

 

Annelie ist ein klassisches Beispiel, wie manche Kassen mit schwerkranken Menschen verfahren, die sich nicht mehr richtig wehren können.

Ich lernte Sie letztes Jahr im September auf der Reha kennen. Sie war drei Jahre zuvor an ALS erkrankt, und der klassisch unterversorgte Patient. Annelie konnte nur noch kurz aufstehen und mit Rollator ein paar Schritte gehen. Ihre Hände waren schon sehr versteift, Schluckbeschwerden und keine Stimme mehr. Über Ihre Kraft brauchen wir nicht mehr sprechen. Sie saß in einem Faltrollstuhl, der viel zu groß für Sie war, und ohne E-Antrieb. Sie war also immer auf fremde Hilfe angewiesen, wenn Sie irgendwo hin wollte. Mit Ihrer wenigen Kraft konnte Sie sich in einem Raum noch ein wenig im Rolli vorwärts bewegen.

Anfang Oktober als die Reha zu Ende war bekam Sie eine Verordnung für einen E-Rolli mit Sitzkantelung, Hub und verstellbaren Fußstützen ( für Spastiker). Zuhause angekommen suchte Sie sich ein neues Sanitätshaus, da Sie mit Ihrem ersten auch schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das Sanitätshaus vereinbarte ein Hausbesuch mit einem Außendienstler auch von SKS, da Ihr Haus sehr eng gebaut ist. Ende Oktober war es soweit, Sie probierte den SKS Viva aus, und war schwer begeistert. Sie konnte alle Zimmer erreichen, und kam gut mit dem Rolli zurecht. Sie hatte ihn auch schon eine Woche zur Probe gefahren während der Reha. Annelie wurde versprochen, dass der Kostenvoranschlag schnell zur DAK geschickt werden würde. Tja, bei dem Sanitätshaus ist das Ende November. Auf mehrere Mails von Annelie, warum es solange dauert, kam die Antwort vom Sanitätshaus, die Mitarbeiterin sei krank, und es würde nur das dringenste bearbeitet. Ein ALS Patient gehört bei diesem Sanitätshaus nicht zu den dringensten Fällen, man hat ja Zeit. Im Dezember bekam Annelie dann die Aufforderung einen Fahrtest zu absolvieren, der wäre nötig um einen E-Rolli zu fahren. Statt ihn einfach zu machen, wollte Annelie leider eine Erklärung von der Kasse, wieso Sie einen Test machen müßte. Da Annelie ja nicht mehr telefonieren kann, läuft bei Ihr alles über Email. Dazu kommt das Annelie eine ganz Liebe ist, und Ihre Mails auch immer sehr lieb geschrieben sind. Wieder drei Wochen verzögerung. Im Februar dann der MDK zur Überprüfung, ob Sie überhaupt einen E-Rolli benötigt. Zwei Mann vom MDK, die natürlich wieder nichts von unserer Krankheit wußte. Auf die Frage von Annelies Mann, ob sie denn wüssten was ALS ist, bekam er keine Antwort. Ich sag ja immer: Der MDK- der Feind in Deinem Haus. Im März kam dann der Bescheid, der Rolli sei unwirtschaftlich, es wird ein Gegenangebot von einem anderen Hersteller und anderes Sanitätshaus angefordert. 

Daraufhin hat Annelie mir Ihren gesamten Schriftverkehr mit der DAK und Sanitätshaus zugeschickt, und mir eine Vollmacht erteilt. Nach Durchsicht der Unterlagen, wußte ich, dass es nicht nur die DAK versagt hat, nein auch das Sanitätshaus hat auch gewaltig dazu beigetragen, dass alles verschleppt wurde. Nach einem Telefongespräch mit Ihrer Sachbearbeiterin bei der DAK, waren wir uns einig, dass jetzt schnell gehandelt werden muss. Ich erzählte der Sachbearbeiterin, dass ich auch ALS habe, und den gleichen Rollstuhl innerhalb von 14 Tagen ohne MDK genehmigt bekommen habe. Ich verschwieg Ihr dabei, dass ich bei der AOK bin. Ich sagte Ihr, dass ich mich um ein Gegenangebot von einem anderen Sanitätshaus kümmern würde. Da Annelie mit dem Sanitätshaus, dass mit der DAK zusammenarbeit schlechte Erfahrung gemacht hatte, rief ich in der Schweiz bei SKS an. Die nannten mir ein Sanitätshaus mit denen sie gut zusammen arbeiten würden, und erwähnten noch das das Geschäft Inhaber geführt sei. Genau das was wir brauchten, ein Haus das sich noch um die Sorgen Ihrer Patienten kümmert.  

Ich rief dort sofort an, und fragte, ob Sie Annelies helfen könnten. Sie versprachen mir Kontakt mit der DAK aufzunehmen, und nachdem ich alle Unterlagen gemailt hatte, einen neuen Kostenvoranschlag auszuarbeiten. Und das, obwohl sie fast 200 km von Annelie Ihr Geschäft haben. Ich rief anschließend gleich bei der DAK an, um der Sachbearbeiterin zu sagen, dass ich ein neues Haus beauftragt habe. Das passte Ihr gar nicht, da dies nicht Ihr Stammhaus ist. Aber sie wollte ein Gegenangebot und das würden wir Ihr anbieten. Ihr Haus hat ganz viele alte Rollstühle, die sie immer umarbeiten. Aber das wollten wir nicht, es sollte ein SKS werden, der auch auch auf Annelie angepasst wird. Die Gute wiegt nämlich nur 45 Kilo, und ist ein laufender Meter. Für diese Statue haben sie sicher kein alten Rolli.

Als das Angebot der DAK vorlag bekam ich einen Anruf, wieso es denn schon wieder der SKS sei. Ich konnte aber argumentieren, dass das der einzige Stuhl sei, den Sie in Ihrem Haus benutzen könnte. Da er so klein und wendig ist.Sie nannte noch ein paar andere Hersteller, und ich konnte immer erklären, warum der Stuhl nicht funktioniert. Da war ich froh, dass ich mich vorher mit den ganzen Herstellern auseinander gesetzt habe. Als nächstes wollte Sie Ihr den Hub streichen, aber den Bedarf konnte ich Ihr auch erklären. Dann machte Sie Druck, den Hub könne Sie nur mit abermaligen Besuch des MDK´s genehmigen.Ich liess mich aber nicht drücken, und behaarte auf die Verordnung, mit der Begründung, dass Dr. Schröter einer der angesehensten ALS Spezialisten in Deutschland sei. Der MDK kann mit so etwas nicht aufwarten. Nach ein paar neuen Angeboten vom Sanitätshaus war es soweit. Annelie bekam Ihren SKS ganze 7 Monate nach Ausstellung der Verordnung genehmigt, auch ohne MDK. Das neue Sanitätshaus brachte Ihr ein Vorführmodell vorbei, sodass Sie erstmal mobil ist. Mittlerweile hat Sie Ihren SKS Viva, und ist super glücklich und vor allem wesentlich eigenständiger.

Annelie im alten Stuhl
Annelie im SKS mit Therapietisch