Krankenkassen und Pflegedienste
Krankenkasse
Pflegeversicherung
Pflegedienst
Krankenkasse
Meine Krankenkasse ist die AOK Rheinland/Hamburg, und nach meiner Diagnose, wurde mir immer wieder erzählt, dass ich es schwer haben würde. Aber wie immer im Leben kommt es auf den Menschen auf der anderen Seite des Schreibtisches an. Seit Juli 2012 wurden mir bisher alle Hilfsmittel ohne wenn und aber, und vor allem zügig genehmigt. Nach einer Fußheberbandage folgte gleich mein E-Fix. Nachdem das Sanitätshaus mich benachrichtigt hat, dass der Kasse der Kostenvoranschlag vorliegt, fuhr ich in die Geschäftsstelle. Der Sachbearbeiterin erklärte ich meine Krankheit, und die Ärmste (Sie war schwanger) fragte mich gleich, ob die ALS erblich wäre. Da konnte ich Sie beruhigen, denn die familiäre Form trifft weniger als 10% ein. Ich erzählte Ihr von der Reha, und das ich dort Fahrtraining bekommen könnte. Sie versprach mir den Kostenvoranschlag schnell zu bearbeiten, und siehe da, zwei Tage später lag die Genehmigung vor.
Während der Reha hörte ich dann immer wieder regelrechte Horrorgeschichten von den anderen Betroffenen. Viele haben ein halbes Jahr auf die Genehmigung gewartet. Das beste Beispiel war Annelie, Sie durfte nicht nur ein halbes Jahr warten, nein Sie bekam auch noch einen Rolli ohne E-Antrieb. Dazu einen gebrauchten, der viel zu groß für Sie war. Meine Ärzt hätten das nie zugelassen, aber Annelie ist ärztlich schlecht versorgt. Innerhalb der Klinik konnte Sie sich nur mühsam vorwärts bewegen, da Ihre Hände schon sehr versteift waren. Außerhalb musste Sie immer jemand suchen, der Sie geschoben hat. So war Sie immer auf fremde Hilfe angewiesen. Für mich der größte Albtraum.
Während der Reha wurde mir ein Bewegungstrainer verschrieben. Kaum wieder zu Hause wartete ich sehnsüchtig auf das Gerät. Auf Nachfrage, hieß es, der Hersteller sucht sich ein Sanitätshaus in Hamburg mit denen sie zusammenarbeiten. Aber ich hörte wochenlang von niemanden. Als dann meine Verordnung für die Free Walk Orthese vorlag, besuchte ich wieder die AOK. Ich klärte den Sachbearbeiter über das Fortschreiten meiner ALS auf, und erklärte ihm wozu ich die Free Walk bräuchte. Dann fragte ich ihn auch gleich, ob er den Kostenvoranschlag für den Bewegungstrainer schon vorliegen hätte. Er verneinte, da ich aber mittlerweile das Sanitätshaus kannte, versprach er mir, dort anzurufen. Bei der Gelegenheit erzählte ich ihm auch noch von dem Ärger mit meinem E-Fix und Sanitätshaus Stolle. Auch hier wollte er sich drum kümmern. Was soll ich sagen, am nächsten Tag rief er mich an, und sagte der Bewegungstrainer und die Free Walk Orthese seien genehmigt worden. Und bei Stolle hätte er Druck gemacht, dass die endlich meinen E-Fix reparieren. Am nächsten Tag flog ich nach Ägypten, und 14 Tage später als ich wieder zu Hause war, wurde mir beides geliefert. Nur Firma Stolle funktionierte immer noch nicht. Aber die haben einen guten Kunden verloren, jetzt verdient ein anderes Sanitätshaus an mir.
Im Januar kam dann der Umzug in die neue Wohnung, und leider der Verlust meiner Beine. ich konnte nicht mehr laufen und auch nicht mehr lange stehen. Ich saß mittlerweile den ganzen Tag im Rolli. Und unter uns, der E-Fix ist ein netter Rolli für 3-4 Stunden am Tag, aber nicht für 12 und mehr. Duschen war dann auch nicht mehr möglich, da ich nicht mehr vom Duschhocker hochkam. Also eine Verordnung für einen E-Rollstuhl und Duschrolli. Auf der Reha habe ich den Schweizer Rolli SKS Rehab kennengelernt. Und viele Muskelerkrankte fuhren den SKS schon mehrere Jahre und waren total begeistert. Der SKS ist klein und super wendig. Und da ich hier in Hamburg viel Bus und U-Bahn fahre, ist das klein und wendig schon sehr wichtig für mich. Meine Wohnung ist zwar für den Rolli geräumig, aber dennoch nicht so groß, das ich einen großen Wendekreis gebrauchen kann. Bei dem Duschrolli habe ich mich gleich für einen entschieden, der die Sitzkantelung hat. Das bedeutete für mich, das ich ihn nicht selber bremsen konnte, aber ich bin immer mit dem E-Fix ins Bad und hab mich dann umgesetzt. Danach habe ich den E-Fix soweit weggeschoben, dass er nicht nass wurde. Das war die beste Lösung, solange ich noch selbständig duschen konnte. Mittlerweile fährt mich der Pflegedienst unter die Dusche. Nachdem das Sanitätshaus Bescheid gesagt hat, dass der Kostenvoranschlag vorliegt, fuhr ich wieder zu meinen netten Sachbearbeiter. Der war geschockt, welch schnellen Verlauf ich habe, und sagte mir wieder eine schnelle Bearbeitung zu. Noch auf dem Rückweg rief mich die Sachbearbeiterin an, die für die Rollstühle zuständig ist. Leider habe ich Sie im Bus nicht richtig verstanden, und gab Ihr die Genehmigung für einen Hausbesuch. Ich dachte, Sie wollte mir den MDK vorbeischicken, da die anderen alle Besuch vom MDK hatten, wenn es um die Genehmigung eines teuren E-Rolli ging. Am nächsten Tag erhielt ich dann die Bestätigung für eine freiwillige Hilfsmittelberatung. Da hätte ich gar nicht zustimmen müssen. OK, der Typ kam 3 Tage später zu mir nach Hause, und hatte nicht zuviel Ahnung. Den SKS kannte er gar nicht, fragte mich wieso ich genau diesen haben möchte, und sagte er wäre da, um mir Alternativen aufzuzeigen. Aber da ich mich diesmal genau mit diesem Thema auseinander gesetzt habe, konnte ich ihm die Nachteile der anderen Rollstühle aufzeigen. Als ich erwähnte, das der einzige Rollstuhl, der noch für mich in Frage kommen würde, der Permobil sei, fühlte er sich sicher. Denn zu diesem Rollstuhl konnte er mir etwas erzählen. Aber von den Nachteilen dieses Rollis hatte er auch keine Ahnung. Der Rolli ist sehr hoch, so dass man nichts von der Erde aufheben kann, und zudem ist er sehr laut während des Ladevorganges. Das kam für mich nicht in Frage, da mein Rolli Nachts neben meinem Bett steht. Zudem ist er auch nicht so gut gefedert. Sein Besuch war an einem Freitag, und er versprach mir, den Bericht gleich am Montag rauszuschicken. Leider erwähnte er nicht in welchem Jahr. Alle paar Tage rief ich die AOK an, und immer wieder sagten sie, dass der Bericht noch nicht da sei, und ohne den durften sie den Rolli nicht genehmigen. Seine Telefonnummer durften sie mir leider nicht rausgeben. Dem Typ hätte ich eine paar Takte erzählt, an Kranken verdienen, und sie dann hängen lassen, da steh ich ja drauf. Meine Sachbearbeiterin wurde bei jedem Telefonat versprochen, dass der Bericht rausgeht. Nach 14 Tagen hat meine Sachbearbeiterin sich bei seinem Vorgesetzten beschwert, worauf der Bericht am nächsten Tag vorlag. Daraufhin wurde der Rollstuhl gleich genehmigt. Nach 3 Wochen, ich kann mich also nicht mehr beschweren. SKS Rehab hat momentan eine Lieferzeit von 9 Wochen, aber meiner war nach 6 Wochen in Hamburg eingetroffen. Meine elektrischen Fußstützen werden nachgeliefert, dafür kann ich jetzt aber bequem 16 Stunden im Rolli sitzen. Zudem hat er eine Reichweite von 35 km, was mir sehr entgegen kommt, da ich mich gerne draußen aufhalte. Mein E-Fix hat zum Schluß kaum noch 7 Km gehalten. Der Duschrolli wurde in der Zwischenzeit auch geliefert, und ich genoss es lange und bequem duschen zu können.
Als nächstes brauchte ich ein Einlegerahmen für mein Bett. Ich habe mich bewußt gegen ein Pflegebett entschieden, da ich viel Platz zum Drehen im Bett benötige. Wir bestellten den Einlegerahmen in 1m Breite. Mein Bett war 1,60m breit, für den Rest holte ich mir eine Spannplatte aus dem Baumarkt, und eine zweite Matraze schnitten wir auf 0,60m zurecht, so dass ich wieder auf eine Liegefläche von 1,60 kam. Dann noch in jeder Ecke ein Strick zum Umdrehen, und meine Hundehalsbänder um die Oberschenkel. Jetzt konnte ich wieder meine Dehnübung machen und mich im Bett umdrehen. Durch den Einlegerahmen konnte ich auch wieder im Bett lesen, meine Beine hochlegen. Und der Pflegedienst kann mir in einer Rückenschonenden Höhe die Stützstrümpfe und Hose anziehen. Wenn ich abends alleine ins Bett gehe, kann ich besser umsetzen, da ich das Bett ein wenig absenken kann. Die Toilettensitzerhöhung mit Armlehnen folgte auch anstandslos. Im Moment habe ich eine Verordnung für einen Patientenlifter beantragt, ich habe das Gefühl, dass ich gar keine Pause mehr einlege, was die Verordnungen angehen. Wollen wie hoffen, dass nachdem Lifter erstmal Pause ist. Nein nix mit Pause, ich bekam noch eine Weichlagerungsmatratze, und wenn ich am 29.07.2013 in der Charité bin, lass ich mir noch für mein Bewegungstrainer den Armtrainer verschreiben, dann sollte aber wirklich mal Pause mit den Verordnungen sein.
Pflegeversicherung
Sobald man bemerkt, dass es nicht mehr lange ohne fremde Hilfe geht, sollte man einen Antrag auf Pflegestufe einreichen. Und keine falsche Scham, das wäre hier fehl am Platz. Auch wenn Euch Angehörige oder Freunde helfen, Ihr könnt trotzdem eine Pflegestufe beantragen. Freunde und Familienangehörige werden zwar mit einem lächerlichen Stundenlohn abgespeist. Trotzdem solltet Ihr die Gelder beantragen. Als ich merkte, so geht es nicht mehr weiter und ich den Antrag gestellt habe, fragte ich zuerst bei Freunden aus der Reha an, worauf zu achten ist. Da kamen schon die abenteuerlichsten Geschichten bei mir an. Von einer Besichtigung von 20 min bis zu
3 Stunden war alles möglich. Leider habe ich es mir zu einfach vorgestellt, und einige gravierende Fehler gemacht. Da meine Freunde alle arbeiten, und der Gutachter Termin morgens um 8:30 Uhr war, habe ich den MDK alleine empfangen. Fehler Nr. 1. Da mir der MDK einen ausrangierten Pfleger, der natürlich keine Ahnung von ALS hatte, zur Begutachtung geschickt hat. Dieser Pfleger hat natürlich behauptet, er kenne sich mit ALS aus.Das pflegebedürftige ALS Patienten klar im Kopf sind wußte der gute Mann nicht. Das erste minus für mich, schließlich konnte ich Ihm ja die Tür öffnen, und ich saß nicht sabbernd vor Ihm. Das Gespräch dauerte 30 Minuten, er machte ein paar Tests mit mir, wie z.B. Arme kurz an Hinterkopf, die Füße mit den Händen berühren (beim aufrichten mußte er mir helfen), ein Glas anheben.
Dann fragte er mich nach meinem Hausarzt, woraufhin ich Ihm erklärte, dass ich gerade in einen anderen Stadtteil gezogen bin, und auf der Suche nach einem neuen Arzt bin. Für den Notfall würde mein alter Hausarzt zu mir nach Hause kommen. Weiter hat er nichts gefragt. In seinem Gutachten stand bei Hausarzt- Hausbesuche, und bei Praxisbesuche- keine. Welch gravierender Fehler, ich bin regelmäßig beim Neurologen, Orthopäden, Zahnarzt, Urologen und fahre alle 4 Monate nach Berlin in das ALS Zentrum. Wenn er, wie behauptet Ahnung von ALS gehabt hätte, hätte er gewußt das mein erster medizinischer Ansprechpartner mein Neurologe ist. Ich hatte Ihm mein ALS Verlauf ausgedruckt, dass nahm er auch interessiert mit nach Hause. Mein Pflegetagebuch wollte er nicht mitnehmen. Eigentlich fand ich Ihn ganz nett, obwohl mir klar war, dass er keinen blassen Schimmer von meiner Erkrankung hatte. Nun ja, es kam Pflegestufe I dabei heraus, was in dem Moment sicher auch richtig gewesen ist, aber im Hinblick, dass die Gutachter einen für das nächste halbe Jahr beurteilen soll, war das natürlich nicht in Ordnung. Auf Widerspruch verzichtete ich, da ich wußte, dass sich mein Zustand ständig ändern würde. Aber sein Gutachten habe ich trotzdem korrigiert, und seine Fehler vermerkt. Auch hat er sich nur kurz mein Badezimmer angeschaut, ein Blick ins Schlafzimmer geworfen, und mir überhaupt keine Tipps zum Umbau oder über weitere Hilfsmittel gegeben. Bei Annett hat der Gutachter sich hingesetzt und Ihr erklärt, dass Sie mit Pflegestufe Anrecht auf Gelder für behinderten gerechten Wohnungsumbau hat. Da sieht man mal wieder, es kommt immer auf den Mitarbeiter an, welche Leistung und Hilfe einem angeboten wird.
Als das Gesundheitsamt meinen Antrag auf persönliches Budget (Antragsdatum Feb..2013) im Mai mit der Begründung, ich müsse mindestens Pflegestufe II haben,abgelehnt hat, beantragte ich eine Höherstufung. Die ist laut Gesetz jederzeit möglich, wenn der Gesundheitszustand sicher verschlechtert. Als ich bei der Pflegeversicherung anrief, um eine Höherstufung einzureichen, bekam ich glatt die Antwort, dies wäre nicht möglich!!! Da ich erst im Februar begutachtet worden sei, und das Gutachten für ein halbes Jahr angelegt worden sei. Ich klärte die Sachbearbeiterin über meine Rechte auf, woraufhin Sie einlenkte, und mir erzählte ich solle einen schriftlichen Antrag und ein Pflegetagebuch über eine Woche einreichen.
Gesagt, getan. Das Pflegetagebuch habe ich mir vom Pflegedienst ausfüllen lassen, da die mehr Ahnung haben, worauf es ankommt.
Am Mittwoch morgen ( 29.05.2013) war es wieder soweit. Diesmal eine Frau, mal schauen was diesmal dabei heraus kommt. Am Montag hatte ich noch einen Termin bei Dr. Knop (Neurologe), sein letzter Arztbericht war erst 4 Wochen alt, aber leider schon wieder überholt. Wir besprachen die ganze Gutachtergeschichte, und diese ganzen selbsternannten ALS Spezialisten auf den Ämtern. Für Ihn nichts Neues, er betreut seit
20 Jahren ALS Patienten, und kennt das Leid mit dem MDK und Gesundheitsamt. Also wurde ein neuer Bericht verfasst, mit den neuesten Befunden, und gleich ausgedruckt, damit ich etwas in der Hand habe, wenn der MDK zu Besuch kommt. Da ich nicht wollte, dass die gleichen Fehler vom letzten Gutachten sich wiederholen, druckte ich alles relevante aus. Die Liste mit meinen Ärzten mit meine Arztterminen des letzten Monats, meine Therapeuten mit Therapieterminen, die beiden letzten Arztberichte von Dr. Knop und mein ALS Verlauf auf dem neuesten Stand. Mein Pflegedienst war diesmal auch vor Ort in Form der Chefin, die mich leider noch nie betreut hatte. Das muss beim nächsten Mal noch bessser abgesprochen werden. Zu allererst fragte ich die Dame vom MDK, ob wir das vorherige Gutachten kurz besprechen können, da dort gravierende Fehler aufgetreten sind. Das konnte Sie schlecht verneinen, und nahm meine Anmerkungen zur Kenntnis. Daraufhin gab ich Ihr meine für Sie ausgedruckten Unterlagen. Das muss man Ihr zu Gute halten, die hat Sie erstmal ausführlich gelesen. Auch die beiden Arztberichte hat Sie noch bei mir durchgelesen. Dann arbeitete Sie Ihren Fragekatalog runter, sah sich mit mir zusammen meine Wohnung an, und sprach mich noch auf eine neue Matratze an. Diese war aber schon von meinem Sanitätshaus beantragt. Alles in einem hat Sie sich mehr Zeit gelassen, mir mehr zugehört und auch Fragen zu meiner Erkrankung gestellt. Zu guter Letzt meinte Sie noch, Sie wäre natürlich keine Spezialistin auf dem Gebiet der ALS, welch eine Wohltat. Auf das Ergebnis warte ich jetzt gespannt, da das Gesundheitsamt die Genehmigung einer persönlichen Assistent von der Pflegestufe abhängig macht. Ich halte Euch auf dem Laufenden. Am Freitag, den 07. Juni wieder der Absturz. Mein Bescheid von der Pflegebersicherung zur Höherstufung ist eingetroffen. Wieder Pflegestufe I, und das nachdem ich so guter Dinge war, weil mir das Gesundheitsamt die Assistenz genehmigt hat. Und dann kann ich mich noch nicht mal gleich wehren, sondern muß das ganze Wochenende Frust schieben, und mir überlegen, wie ich das finanziell bewältigen kann, denn ohne Pflegedienst komme ich gar nicht aus dem Bett oder auf die Toilette. Und mit der Stufe I können Sie nur dreimal die Woche kommen. Am Montag werde ich zuerst einen Anwalt suchen, der mir bei dem Widerspruch hilft. Dann rufe ich die Landesäärztin an, ob Sie mir ein Gegengutachten schreibt. Und in Berlin rufe ich an, welche Möglichkeiten ich habe. Außersdem muss ich mir dringend Hilfe holen, welcher mir bei den Besuchen vom MDK hilft. Irgend etwas mache ich gravierend falsch. OK, ich bin ein selbstständiger Mensch, der für sich selbst sprechen kann. Vielleicht muss man ja beim MDK sabbernd und völlig weggetreten da sitzen, um Hilfe zu bekommen. Das die MDK Mitarbeiter überhaupt schlafen können, aber wahrscheinlich ist Gwissenlosigkeit ein Einstellungskriterium. Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn es etwas Neues gibt.
03.07.2013- der lang ersehnte Anruf, ich habe Dank der Unterstützung vom Pflegestützpunkt Wandsbek endlich die Pflegestufe II bekommen. Aber der Reihe nach. Zuerst habe ich den SOVD mit dem Widerspruch beauftragt, habe den Mitarbeitern erklärt, dass es bei mir wirklich brennt, dass es nicht nur um die Pflegestufe geht, sondern auch meine persönliche Assistenz davon abhängt. Nach 10 Tagen habe ich dort angerufen, und man versprach mir einen Rückruf von der zuständigen Mitarbeiterin. Auf den würde ich heute noch warten. Als ich bemerkte das von dort nichts zu erwarten ist, bin ich zum Pflegestützpunkt Hamburg-Wandsbek gefahren. Die Damen hatten mir schon geholfen eine bezahlbare Haushaltshilfe zu bekommen. Die Mitarbeiterin, die ich antraf war auch noch im Vorstand vom SOVD. Sie erzählte mir, dass sich dort die Widersprüche MDK auf den Schreibtischen stappeln, und sie nicht nachkommen mit der Arbeit. Aber Sie bat mir an, dass eine andere Mitarbeiterin vom Stützpunkt mit mir den Widerspruch schreiben könnte. Am nächsten Tag bin ich mit den Unterlagen wieder hin, und wir schrieben den Widerspruch und faxten ihn auch gleich an die Pflegeversicherung, und steckten ihn auch noch in die Post. Frau Pappenburg versprach mir, am nächsten Tag meinen Fall bei der AOK zu besprechen, da Sie sowieso im Hause sei. Abends rief Sie mich dann an, und erzählte mir, dass Sie den Chef vom Pflegeversicherung gesprochen hätte. Und der hatte Ihr versprochen in der nächsten Woche meinen Fall mit dem Chef des MDK's zu erörtern, da die Beiden sich einmal die Woche treffen, um die Härtefälle zu besprechen. Und das alles nach Aktenlage, ohne wieder so einen "schlauen" Pfleger vom MDK zu Hause ertragen zu müssen. Da ich noch einen Termin bei meinem Neurologen hatte, gab es gleich noch einen neuen Arztbericht (leider wieder mit deutlicher Verschlechterung). Dazu gab es auch eine Überweisung ins Krankenkasse, zur Überprüfung meiner Atmung. Was soll ich sagen, ich lag noch im Krankenhaus, als der Anruf kam, dass ich Pflegestufe II bekommen habe. Dazu noch das gute Ergebnis, dass ich noch keine Atemmaske benötige. Jetzt kann es wieder aufwärts gehen.
Pflegedienst
Im Netz hatte ich eigentlich nur schlechtes von Pflegediensten gelesen.
Wie schwer es ist, den richtigen zu finden, der einem dann nicht jeden Tag jemand anderen schickt, so dass man immer von vorne erzählen muss. Gerade für die Betroffenen, die schon Probleme mit der Sprache haben, ein wirklicher Albtraum. Auf einer Betroffenen Seite habe ich von einem ALS Patienten gelesen, der sich kurz nach seiner Diagnose schon Pflegedienste zum Vorstellungsgespräch nach Hause eingeladen hat. Ich war beeindruckt und fand die Idee super. Also ran an Laptop, und Pflegedienste rausgesucht. In Hamburg habe ich ja jede Menge Anbieter, aber ich wollte gleich einen Pflegedienst, der Intensivmedizin mit anbietet. Meine Überlegung dazu war, wenn ich mit der Pflege zu Frieden bin, muss ich später nicht wechseln. Da wurde die Auswahl schon etwas kleiner. Drei verschiede Pflegedienst habe ich dann zu einem Gespräch nach Hause eingeladen. Jede Art von Vorstellungsgespräche haben ja eins gemeinsam, die können einem das Blaue vom Himmel vorlügen. Ich hatte mir vorher ein paar Fragen überlegt, und mir Gedanken gemacht, worauf ich Wert lege.
Ein Pflegedienst betreute gar keine normalen Patienten mehr, da mir der Chef sagte, dass das nicht vertretbar sei. Dieses in 20 Minuten, aus dem Bett, Duschen, Anziehen und Essen, so wollte er nicht mehr arbeiten. Das war auf jeden Fall ein Punkt, aber seine Firma war schon recht groß, und er gab offen zu, dass ich schon mit häufig wechselndem Personal rechnen müsse. Und als ich ihm erzählte, dass ich das persönliche Budget beantragt habe, sprich als Auftraggeber auftreten würde, wollte er mir das gleich ausreden.
Der zweite Chef vom Pflegedienst war mir einfach von erstem Händeschütteln so unsympathisch, dass das Gespräch kurz ausfiel. Immer wieder betonte er den wirtschaftlichen Aspekt. Keine Frage, jeder muss und soll auch Geld verdienen, aber auf das wie kommt es an. Und jeder kann nur so gut arbeiten, wenn er viel Freude an seiner Arbeit hat. Jemand der sich jeden Morgen zur Arbeit quält, und nur auf den Feierabend wartet, kann meiner Meinung keine gute Arbeit abliefern. Und gerade im Pflegebereich bekommt der Patient das dann hautnah zu spüren.
Ich habe mich dann für den Pflegedienst InBePa (Intensiv, Beatmung, Palliativ) entschieden. Ein kleiner Pflegedienst, mit einer Chefin die auch nach einer langen Zeit im Pflegedienst noch mit Herzblut Ihre Patienten betreut. Seit einem Monat nutze ich jetzt den Pflegedienst, und bin bislang nicht enttäuscht worden. Die Schwestern berichten auch, dass Sie nicht auf die Uhr achten müssen. Wenn es mal länger dauert, wartet nicht die Stechuhr auf der anderen Seite. Zum Anfang habe ich immer gedacht, ich müsse jetzt im Schnelldurchlauf Duschen, aber mittlerweile weiß ich, dass ich mir die Zeit nehmen kann, die ich benötige. Im Moment kommen Sie jeden Morgen, setzen mich auf den Duschrolli und schieben mich ins Bad. Sie machen mein Bett, und erledigen auch mal kleinere Aufgaben. Danach werde ich angezogen und in meinen Rolli gesetzt. Abends schaffe ich es noch alleine, aber nicht mehr lange. Dafür muss ich noch eine Lösung finden, den InBePa fährt die letzte Tour um 20.30 Uhr. Und das ist mir definitiv zu früh, um ins Bett zu gehen. Ich benötige 6 Stunden Schlaf, also warum soll ich fast 12 Stunden im Bett verbringen. Die nächste Woche muss ich mir noch einen anderen Pflegedienst suchen, der einen auch später ins Bett bringt. Das Problem haben ja so einige Betroffene, Annelies Pflegedienst fährt um 18.00 Uhr seine letzte Tour. Sie lässt sich im Moment noch von Ihrer Schwiegermutter oder Freundin ins Bett bringen. Solange das noch geht, ist das ja in Ordnung.
Aber noch mal zurück, zu den frühen Vorstellungsgesprächen. Das mag so manch einem seltsam vorkommen, kann ich aber nur wärmstens empfehlen. Denn wenn Du merkst, dass es nicht mehr alleine geht, benötigst Du eigentlich sofort Hilfe. Und wenn Du dann erst mal Adressen von Pflegediensten raussuchen musst, sie zum Vorstellungsgespräch einladen und Dich entscheiden musst, ist das ein irrer Stress für Dich. Vor allem hast Du gar nicht die Ruhe, vernünftig abzuwägen, wer der Beste für Dich ist. Und auf die Schnelle, den erst Besten, das kann nach hinten losgehen. Und wer will schon seine wertvolle Zeit, mit der Suche und dem Ärger mit dem Pflegedienst vergeuden.
Mein Pflegedienst für Abends ist super entspannt. Es kommen immer 3 Männer im Wechsel, sehr angenehm. Keine Eile, alles in Ruhe und Zeit für einen Plausch. Die machen mir auch meine Wasserflaschen für die Nacht fertig, und was ich noch so auf dem Herzen habe. Sir rufen vorher an, ob es für mich jetzt passt, oder ob sie später kommen sollen.
Von meinem Pflegedienst morgens habe ich mich getrennt, ich war sehr enttäuscht von der Chefin. Sie war bei der Begutachtung vom MDK dabei,, und hat es leider versäumt, Ihre Mitarbeiterin nach meinem Zustand zu fragen. So konnte Sie überhaupt nichts zu meinen Verschlechterung sagen, geschweige dann mich ordentlich versorgen vor den Augen der Gutachterin. Zudem wurde der Pflegeordner nicht ordnungsgemäß geführt, worauf der MDK großen Wert legt. Nachdem ich wieder mit Pflegestufe I bedacht wurde, kam keine Reaktion von Ihr. Sie bat mir keine Hilfe an, oder sagte mir, welche Schritte ich als nächstes Einleiten sollte. Ich fühlte mich allein gelassen, Ihr konnte das ja egal sein, da ich die Leistung trotzdem buchte, und aus eigener Tasche zahlte. Verständnis, dass ich nicht schon um 20.30 ins Bett wollte, konnte ich auch nicht erwarten. Da ging Ihr ja auch Geld durch die Lappen. Leider hatte der Pflegedienst von Abends morgens keine Kappazitäten frei. Sodass ich im Moment wieder mit zwei verschiedenen Diensten arbeite. Hoffentlich haben die Morgens bald Platz für mich. Bzw. wenn ich mit der Assistenz anfange, will ich auf den Pflegedienst morgens verzichten. Dann bin ich unabhängiger, und kann in Ruhe alles erledigen, und es gibt keinen Stress wegen des morgenlichen Toilettenganges.